8.14 Notausstiegshilfen
Vorwort
Die Sicherheit beim Fliegen hat oberste Priorität, ein aktuelles Beispiel ist das verstärkte, crashsichere Cockpit. Wir haben uns auch daran gewöhnt, mit Fallschirmen zu fliegen, die genau in die Aussparungen der Rückenlehne passen. Im sogenannten "worst case" können wir mit dem Fallschirm aussteigen und der Schirm öffnet sich automatisch oder wir betätigen ihn manuell. Soweit klingt alles ganz einfach, aber kommen wir auch so leicht aus dem Flugzeug heraus? Bei hohen Geschwindigkeiten, starken Rotationen, g-Lasten oder auch durch Verletzungen kann dieser Ausstieg problematisch werden. Daher ist es wichtig auch über Notausstiegshilfen zu sprechen.
Rögerhaken
Hauben, die nach vorne aufklappbar sind, haben eine Hilfsvorrichtung, die einen kontrollierten Haubennotabwurf sicherstellen
Entsprechende Versuche der FH Aachen führten schließlich 1990 zur Einführung des von Wolf Röger entwickelten "Rögerhakens", der inzwischen bei allen Neukonstruktionen mit einer nach vorne aufklappbaren Haube vorgeschrieben ist. Nach dem Betätigen des Haubennotabwurfes wird die Haube vorne vom Flugzeugrumpf gelöst. Hinten wird durch den Rögerhaken ein Zwangsdrehpunkt erzeugt, über den sich durch den Einfluss des Fahrtwindes die Haube dreht. Hierbei wird die Haube angehoben und über den Rumpf weggeblasen. Zwangsdrehpunkte können auch Dämpfer oder kurze Verriegelungsstifte sein.
Notausstiegssystem
Die Entwicklung von Notausstiegshilfen und Rettungssysteme geht in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Die bekannteste Notausstiegshilfe unter dem Namen "Noah" wurde im Jahr 1999 auf der AERO vorgestellt. Sie besteht aus einem aufblasbaren Luftkissen unter dem Sitz, welches innerhalb einer Sekunde mit einer Druck-/Gasflasche aufgeblasen werden kann. Die Aktivierung ist ein zweistufiger Prozess.
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Das Notausstiegssystem wird inzwischen von mehreren Flugzeugherstellern angeboten, auf Wunsch zugelassen und eingebaut. Die Funktionsweise ist im Film (https://youtu.be/paDcDvF0aSM) anschaulich dargestellt.
Die gekürzte Version der Projektarbeit bei der TU Dresden steht ebenfalls zum Download, genehmigt durch die Projektbetreuung, bereit. Sie beinhaltet auch die kurze Beschreibung weiterer Rettungssysteme.
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